Montag, 3. April 2017

WG-Leben #2 - die ersten Schritte alleine

Seit dem ich nicht mehr zu Hause lebe, verstehe ich den Begriff Alltag erst richtig: Aufstehen, Arbeiten, Kochen, Aufräumen, Fernsehen, Schlafen. Das schlaucht schon ganz schön.

vor dem Farbrauschfestival Lahnstein 2016

Ich danke meiner Mutter heute von ganzem Herzen, dass sie all die Jahre den Haushalt geschmissen hat! Kochen, Putzen, Waschen.
Nach zwei Wochen lief unser Wäschekorb über, aber ich hatte keine Ahnung wie meine Waschmaschine funktioniert, nach einer Woche sah die Küche aus wie sau, weil ich einfach keine Lust hatte sie jeden Tag aufzuräumen und unser Fußboden... Ich habe zwar Staub gesaugt, aber wischen? Wie ätzend! Statt zu putzen bin ich lieber Feiern gegangen, statt einzukaufen bin ich lieber Essen gegangen und statt aufzuräumen habe ich lieber meine Serien geguckt. Prioritäten festlegen muss gelernt sein...

Wir haben unsere Wohnung endlich im Griff, das hat aber 6 Monate (!) gedauert. Zu schlimmsten Zeit habe ich in meinem Zimmer den Fußboden nicht mehr gesehen. Ich habe vergessen, dass ich einen kleinen Teppich im Zimmer liegen habe!

Heute kann ich von mir behaupten, ich bin erwachsen geworden. Solang man zu Hause wohnt, geht das nicht. Und mit dem 18 Geburtstag hat Erwachsen sein nichts zu tun.

Anfangs haben wir uns ein gemeinsames Konto für die Miete und Nebenkosten angeschafft. Jeder von uns zahlt einen Gewissen Betrag im Monat auf das Konto ein, was die laufenden Kosten deckt und noch etwas zum Ansparen, falls mal etwas kaputt geht.

Einen Putzplan und einen Einkaufsplan kann ich empfehlen, wenn man mit "Fremden" zusammen wohnt oder mit guten Bekannten. Bei Joana und mir war das nicht nötig, denn wir sind beste Freundinnen und da kauft halt einer mal mehr ein und der andere macht mal mehr im Haushalt. Das gleicht sich mit der Zeit auch gut an.

Dadurch, dass ich ein Auto habe gehe ich einkaufen und zahle mit unserer gemeinsamen Karte, damit wir uns nicht gegenseitig nach Geld fragen müssen. Zudem kauft jeder noch die Sachen ein, die nur er isst oder benutzt.

Der, der gerade Zeit und Lust hat, saugt die Wohnung (bis auf das Zimmer des anderen), wäscht Wäsche und räumt die Küche und/oder das Wohnzimmer auf, und wenn der eine kocht, räumt der andere ab.

Wir können stolz über uns sagen: Wir haben uns nicht ein mal gestritten! Vielleicht gibt es Dinge, die mich an Joana stören oder Sachen, die sie an mir stören. Da wir aber wissen, dass wir Macken haben und nicht perfekt sind, fassen wir uns erst an die eigene Nase. Ich glaube, genau das ist unser Geheimrezept, was unsere WG aus macht. Dieses Geheimnis teile ich mit euch, damit ihr in euer WG auch so gut zurecht kommt wie wir.

Was wir in einem Jahr alles so erlebt haben, mitgemacht haben und was uns widerfahren ist, erfahrt ihr in meinem nächsten Bericht.
 

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